Frei nach: Die Bremer Stadtmusikanten – Aber das GegenteilDas Leben könnte sooo leicht sein, wenn nicht manchmal die größten Esel ganz oben säßen.
Für fehlende 217,2 TWh Menge Strom aus Kernenergie, Kohle und Gas – Windräder und Photovoltaik-Felder
In meinem Beitrag „Energie – Die vorhande Menge Strom 1“ habe ich mich grundsätzlich über die Gründe zur Energiewende ausgelassen. Zu dieser Meinung stehe ich auch heute noch. Diese meine Meinung dazu hat sich noch vertieft.
Inzwischen hat sich die Situation in Deutschland drastisch verschärft. Die Rot-Grün-Gelbe Regierung hat folgendes beschlossen: Die Braun- und Stein-Kohle-Kraftwerke werden nicht bis 2038, sondern bereits bis 2030 abgeschaltet!
Für die Entscheidung den Ausstoß des deutschen Co2-Anteils an der gesamten Welt, von 2 % auf 0 % zu reduzieren, sind den Links-Grünen die Opfer nie zu groß. Wir bringen keine Opfer, wir sind Wohltäter für die gesamte Menschheit. Wir gehen voran, die übrige Welt wird uns schon, oder hat uns zu folgen.
Wie kommen diese Politiker zu dieser Meinung und zu solchen Entscheidungen? Welche Fakten haben sie überzeugt? Welche Gegenseite haben sie angehört? Oder muss man sich nicht auch die Frage stellen: Wer hat unseren Politikern, den gestrigen und den heutigen, gesagt was sie zu tun haben? Das ist ein grundsätzliches anderes Thema, das einen Beitrag wert ist.
Wir, die Menschen in Deutschland wissen: Die Kernkraftwerke waren, die Braunkohle- und Steinkohle-Kraftwerke sind die Kraftwerke, die uns mit Grundlast-Strom versorgen. Ohne diesen Grundlast-Strom können wir nicht existieren. Es kann auch kein Stromnetz betrieben werden. Das ist wie bei einer Wasserleitung: Wird die Leitung nicht permanent ausreichend mit Wasser gefüllt, und immer wieder nachgefüllt, kommt kein Wasser beim Verbraucher aus dem Hahn. Das Netz bricht zusammen, es dauert lange, bis die Leitungen wieder gefüllt sind.
Sollte es ohne Grundlast-Strom zu einem Zusammenbruch des Stromnetzes kommen, dann wird es Tage, und vielleicht auch Wochen dauern, bis im ganzen Land wieder Strom bei den Verbrauchern ankommt. Was das bedeutet, und welche Auswirkungen das auf das ganze Land hat, werde ich versuchen in einem anderen Beitrag zu beschreiben.
Ich frage mich deshalb: Wissen das unsere Politiker nicht? Oder wissen sie es, und handeln gegen ihr Gewissen? Wenn sie es nicht wissen, dann fehlt es ihnen an Bildung. Wenn sie es wissen, und sie handeln gegen ihr Gewissen, dann nenne ich das ein Verbrechen an dem deutschen Volk.
Kommen wir nun zum Kern: Im Jahr 2021 wurden mit 225,2 GW netto installierter Leistung 557,0 TWh netto Strom erzeugt. Das ist auch die Leistung, die wir in Deutschland brauchen, um das, was Strom braucht, am Laufen zu halten.
GW | TWh | |
1 sonstige konventionelle Energie | 11,0 | 20,6 |
2 Erdgas | 30,2 | 86,9 |
3 Steinkohle | 18,5 | 50,1 |
4 Braunkohle | 19,8 | 101,9 |
5 Kernenergie | 8,1 | 65,2 |
Gesamt | 87,6 | 324,7 |
Unserer Regierung war bewusst, dass die drei verbliebenen Kernkraftwerke nicht zum 31. Dezember 2022 abgeschaltet werden dürfen. Aus der Not heraus hat sie entschieden, dass die Laufzeit bis zum 15. April 2023 verlängert wird. Der bis dahin erzeugte Strom, das sind dann immerhin ca. 65,2 TWh, wird vielleicht dazu beitragen über den Winter zu kommen.
Anders ist es beim Erdgas. Ungefähr 55 % des in 2021 in Deutschland verbrauchten Erdgas kam aus Russland, über Nord Stream I und andere Gasleitungen. Von Russland wollen wir kein Gas mehr erhalten. Woher und zu welchem Preis werden wir in Zukunft unseren Bedarf an Gas decken? Über das, und warum wir von Russland kein Gas mehr bekommen, und zu welchem Preis wir in Zukunft nur noch Gas bekommen, schreibe ich sicher in einem anderen Beitrag. Das sprengt den Rahmen dieses Beitrages.
Wir haben 2021 mit den sogenannten „erneuerbaren“ Energien mit 137,6 GW installierter Leistung lediglich 232,3 TWh Strom erzeugen können. Der Hauptanteil kam aus Wind und Sonne, 164,9 TWh, das sind 29,6 % der gesamten Stromerzeugung. Die installierte Leitung war aber 54,4 % der Gesamtleistung von 225,2 GW. Und diese Menge Strom bekamen wir nur wenn der Wind wehte und die Sonne schien, oder das Wasser für die Kraftwerke vorhanden war, oder es genug Gülle, Mist und Mais für die Biogasanlagen gab.
Die Grundlast mit 217,2 TWh waren in 2021 Kernenergie, Stein- und Braunkohle. Diese Grundlast schmeißen wir am 15. April 2023 (Kernenergie) und bis zum 31. Dezember 2030 weg! Diese 217,2 TWh Strom sind 39 % der gesamten Stromerzeugung aus 2021!
Diese 39 % Strom, die dann fehlen, können wir in den nächsten 7 Jahren, mit der heute vorhandenen Technik nicht ersetzen. Es wird von mehr Windrädern und mehr Photovoltaik gefaselt. Auf 2 % der Fläche Deutschlands sollen Windräder gebaut werden. Wie soll das gehen?
Ein Windrad (WR) brachte in 2021 eine Leistung von 0,015 TWh (ca. 30.000 WR mit insgesamt 113,7 TWh Strom). Herr Habeck will die Kernenergie mit 65,2 TWh mit Wind und Photovoltaik (PV) ersetzen. Ersetzen wir sie der Einfachheit halber mit WR. Das sind dann nach Adam Ries 65,2 TWh geteilt durch 0,015 TWh je WR = 4.347 WR.
Dazu kommen noch die Windräder für Braun- und Steinkohle-Strom. Das sind, wieder nach Adam Ries, 152,0 TWh geteilt durch 0,015 je WR = 10.133 WR, also insgesamt 14.480 WR.
Selbst, wenn Herr Habeck WR mit 0,018 TWh, oder mehr Leistung, aufstellen lässt, dann braucht er für die fehlende Menge Strom, 217,2 TWh aus Kern- und Kohle-Kraftwerken, immer noch 12.067 WR. Die Leistung der heute installierten WR muss Herr Habeck aber noch korrigieren. Es sind WR installiert, die bereits 15 Jahre und noch älter sind. Also muss Herr Habeck auch diese noch ersetzen. Nehmen wir an, es sind von den heutigen 30.000 WR noch 10.000 WR zu ersetzen. Dann muss Herr Habeck in den nächsten 7 Jahren insgesamt rund 22.000 WR bauen lassen.
Diese Rechnung kann man auch mit PV machen. Es wird aber auf das Gleiche kommen. Egal, ob ich WR aufstelle oder PV in der Fläche installiere, das funktioniert nur, wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Das heißt, dass 12 Anlagen, 8 WR und 4 PV-Anlagen in dieser Leistungsklasse, an jedem von angenommenen 260 Arbeitstagen in Betrieb gehen müssen! Und das an angenommenen 260 Tagen im Jahr, und das 7 Jahre lang! Wie soll das gehen?
Wer soll diese bauen?In einer Zeit, in der weniger Strom erzeugt wird, fehlen auch die Produktionskapazitäten in unserem Land. Für ein Windrad werden ca. 7.000 t Beton und Stahl benötigt. Allein das Fundament wiegt schon ca. 3500 Tonnen. Woher nehmen wir diese Mengen an Beton und Stahl? Woher nehmen wir die dazu benötigte Menge zusätzlichen Strom. Vom Mond oder vom Mars vielleicht? Auf dem Mond gibt es Helium3, aber wir haben keine Fusionsreaktoren, in denen wir dieses Helium3 einsetzen können.
Man spricht auch von „grünem“ Wasserstoff. Frau Baerbock war in Kasachstan. Sie hat den Kasachen den Vorschlag gemacht am Kaspischen Meer in Wasserstoff-Fabriken zu investieren oder investieren zu lassen. Diesen Wasserstoff, aus Wasser aus dem Kaspischen Meer, kann dann Kasachstan in 5 oder 8 Jahren nach Deutschland exportieren. Ich denke, die Kasachen haben insgeheim gelacht. Sie haben sicher gedacht: Investiert doch bei uns, dann exportieren wir diesen „grünen“ Wasserstoff. Wir werden auch in Zukunft Kernkraftwerke, Gas Kohle als Energieträger einsetzen. Die Kasachen wissen, wie sie ihre Gesellschaft und Wirtschaft weiterentwickeln. Sie haben die notwendige Energie um aus Wasser Wasserstoff zu erzeugen.
Noch ein weiteres Beispiel: Die Batterien der E-Autos sollen als Speicher genutzt werden. Dazu werden dann auch Ladestationen und auch E-Autos gebraucht, die rückladefähig sind, d. h., die Ladestation muss so gebaut sein, dass sie den Strom, der in der Autobatterie gespeichert ist auch vom rückladefähigen Auto wieder ins Netz speisen kann.
Dazu hat Herr Patrick Graichen, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, eine ganz persönliche Meinung. In einem Interview in der FAZ vom 25. November 2022 äußert er sich dazu. Leider ist dieser Artikel bei der FAZ nicht mehr abrufbar. Sicher wird es wieder so sein, dass Herr Graichen, seine Aussage aus dem Zusammenhang gerissen sieht. Ich kann dazu nur lachen.
Ich gebe den Inhalt trotzdem hier zum Besten: Patrick Graichen, der für Stromnetze zuständige Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, sieht in den Versuchen einen Beitrag zur Integration von 15 Millionen Elektroautos in das Stromnetz. Insgesamt stehe damit bis 2030 auch eine Speicherkapazität von 600 Gigawattstunden zur Verfügung, sagte er zur Projektpräsentation am Freitag. «Das ist eine Menge für das Stromsystem.» Um das Potenzial nutzen zu können, brauche es aber auch eine systemdienliche, nutzerfreundliche und sichere Ladesteuerung. Diese müsse aber möglichst schnell im Praxisbetrieb getestet und angewandt werden. «Da sind wir ehrlich gesagt noch nicht.»
„Diese müsse aber möglichst schnell im Praxisbetrieb getestet und angewandt werden. Da sind wir ehrlich gesagt noch nicht“. Herr Graichen spricht bei 15 Millionen E-Autos von einer Speicherkapazität von 600 GWh. Nach meiner Rechnung, ich muss immer wieder Adam Ries zu Hilfe rufen, sind das gerade einmal 0,6 TWh! Wie wirken diese 0,6 TWh im Verhältnis zur Stromerzeugung von 557,0 TWh in 2021? Soll ich das wirklich ausrechnen? Doch ich mache es: hier das Ergebnis – 0,001 % der Stromerzeugung von 2021! Wer kann diesen Herrn Graichen noch ernst nehmen?
Nicht nur, dass Herr Graichen von 600 GWh Strom im Speichernetz faselt, er faselt auch „grün“ von 15 Millionen E-Autos bis 2030. Hat er sich einmal vor Augen gehalten, oder ausgerechnet wieviel E-Autos in den nächsten 7 Jahren gebaut, und auch verkauft werden müssen? Das hat er sicher nicht! Haben ihm seine Beamten nicht aufgeklärt, dass die Produktions- und Verkaufsrate in den nächsten 7 Jahren 8.000 E-Autos pro Tag sein wird? Ja, Deutschland muss, um eine Rückspeicherkapazität von 600 GWh zu erreichen in den nächsten 7 Jahren jeden Tag 8.000 E-Autos bauen und auch verkaufen! Nur nebenbei: die E-Autos und Ladestationen, die heute im Verkehr und im Betrieb sind, sind nicht rückladefähig!
Was soll man dazu sagen? Ich war sprachlos über so ein Interview. Herr Graichen ist nicht in der Lage über E-Autos ohne „Grünen“ Hintergrund zu referieren. Über die Speicherkapazität dieser 15 Mio. E-Autos in Höhe von 0,6 TWh zu reden, ist lächerlich. Herr Patrick Graichen war vor seiner Ernennung zum Staatssekretär jahrelang Präsident von „Agora Energiewende“. Dieses Institut ist ein „grüner“ ThinkTank!
Sollten, ich sage ausdrücklich „sollten“, bis 2030 15 Millionen E-Autos in Deutschland zugelassen sein, dann frage ich mich, woher nimmt Herr Graichen den, für diese E-Autos notwendigen Strom. Zuerst müssen diese Autos geladen werden, damit sie überhaupt fahren können. Dann sollen sie noch mit ihrer Batterie Strom in Netz rückeinspeisen! Es kommt mir der Spruch von Frau Baerbock (Frau Baerbock ist unsere Außenministerin, sie muss also von Strom nichts verstehen) in Erinnerung – sie soll gesagt haben: Das Stromnetz ist der Speicher. Die Netzbetreiber waren über diesen Hinweis sicher erfreut. Auf diesen Gedanken ist bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Mensch, geschweige ein Experte für Stromnetze gekommen. Auf so etwas muss man erst kommen. Ich wundere mich kaum noch über etwas.
Herr Graichen äußert sich auch noch zu unserem Gas-Netz. Auf einer Stadtwerke-Tagung 2022 forderte Graichen als Staatssekretär nun zum Entsetzen der Teilnehmer „den Rückbau der Gasnetze, zunächst die Planungen dafür“. Keine Rede mehr über den H2-ready-Umbau, den Transport synthetischer Gase oder Biomethan. 2045 gäbe es ohnehin keine einzelnen Gasheizungen mehr, Wärmepumpen sollen die alleinseligmachende Zukunft der Wärmeversorgung sein. Ich war sprachlos über diese dumpe Äußerung. Weiß Herr Graichen nicht wie wichtig ein Gasnetz ist, und wie groß das in Deutschland ist? Nur so viel dazu: Das deutsche Gasnetz hat eine Länge von rund 600.000 km! Das Thema Gas werde ich separat bearbeiten!
Das genügt vorläufig, mehr zur notwendigen Menge Strom in weiteren Beiträgen!