Trump trifft Putin – Zwei Staatsmänner

Mit diesem Zitat von Erich Kästner meine ich nicht die beiden Staatsmänner, den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika Donald Trump und den Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin. Damit würde ich beide beleidigen. Wen ich damit meinen könnte, das überlasse ich Ihrer Fantasie, den Lesern dieses Beitrages. 

Ich habe das Treffen von Donald Trump und Wladimir Putin am 15. August von Anfang bis Ende life verfolgt. Donald Trump ging Wladimir Putin, von seinem Flugzeug kommend, auf dem Roten Teppich entgegen. Sie haben sich begrüßt, es war eine Herzlichkeit und Respekt zu sehen, wie wenn sich zwei Freunde begrüßen, die sich eine längere Zeit nicht gesehen haben. Der Umgang der beiden miteinander war nicht nur staatsmännische Freundlichkeit, sondern eine Begegnung auf Augenhöhe, ein Treffen der Präsidenten zweier Weltmächte.

Die Gespräche dieser beiden Männer dauerten drei Stunden, das geplante Essen ist ausgefallen. Das Treffen endete am Samstag gegen 1 Uhr (MEZ) mit einer kurzen Pressekonferenz von etwa 12 Minuten, ohne Fragen und Antworten. Wichtig war für mich die Pressekonferenz zum Abschuss dieses Treffens. Diese Pressekonferenz sagte das aus, wie das Gespräch der beiden verlaufen ist. Ich gehe nicht weiter darauf ein, machen Sie sich selbst ein Bild davon, das Video ist hier

In der Woche vor dem Treffen waren die Zeitungen voll von Artikeln und Kommentaren. Nicht nur die Zeitungen, auch die sogenannten „Öffentlich-Rechtlichen“ und privaten TV- und Radio-Stationen, haben sich mit unsachlichen, beleidigenden Beiträgen hervorgetan. Das war auch nicht anders zu erwarten. Darauf gehe ich hier nicht ein.

Bereits am Samstag haben sich dann alle mit „Berichten“ überschlagen. Wenn davor davon die Rede war, dass Trump und Putin nicht über die Köpfe Wladimir Selenskij und der Führer der NATO-Staaten hinweg Entscheidungen über die Zukunft der Ukraine treffen dürfen, so wird nun darüber geredet, dass es keine Ergebnisse aus dem Treffen zu erkennen gibt. Es ist immer so, dass „Nichtgefragte“ vorher und nachher sich so äußern.

Europäer in Alaska?

In Kriegszeiten ist die Wahrheit so wertvoll, dass sie von einer Schutztruppe aus Lügen bewacht werden muss.
Winston Churchill

Das Treffen der beide Präsidenten hat nun stattgefunden. Europäer waren nicht dabei, sie waren auch nicht zu diesem Treffen eingeladen worden. Nach den Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump und anderen aus seiner Delegation, war dieses Treffen nicht nur herzlich, sondern auch sehr konstruktiv. Das habe ich aus dem Interview Donald Trumps mit dem Fox-News-Moderator Sean Hannity entnehmen müssen, Video hier.

Donald Trump äußerte sich zu dem Treffen im Interview mit Sean Hannity:
„Es gibt noch keinen Deal. Die Ukraine muss noch zustimmen. Präsident Selenskij muss noch zustimmen, aber es ist eine schrecklicher Krieg, in dem er viel verliert, beide Seiten viel verlieren. Hoffentlich kann dieser Krieg zu einem Ende kommen, das wäre eine große Errungenschaft für sie. Nicht für mich, sondern für sie. Das Treffen war sehr herzlich. Er [Wladimir Putin] ist ein starker Mann, hart wie Stahl und so weiter. Aber das Treffen war ein sehr herzliches Treffen zwischen zwei Ländern und es ist gut, wenn sie sich gut verstehen. Ja, aber jetzt muss die Ukraine zustimmen. Vielleicht sagen sie Nein, weil Biden Geld wie Bonbons verteil hat, und auch Europa hat ihnen viel Geld gegeben. Wir haben ihnen 350 Milliarden Dollar gegeben. Europa hat ihnen zwar viel weniger gegeben, aber immer noch eine Menge: etwa 100 Milliarden Dollar“.

Sean Hannity: Angesichts der heutigen Lage: Was würden Sie Wladimir Selenskij raten? Was wäre Ihr Rat? Donald Trump: Machen Sie einen Deal.
Sean Hannity: Einen Deal machen?
Donald Trump: Ja, sie müssen einen Deal machen. Sehen sie, Russland ist eine Weltmacht und sie sind es nicht.

Diese Aussagen Donald Trumps sagt über den Verlauf des Treffens und der Gespräche mit dem russischen Präsidenten sehr viel, wenn nicht alles aus.

Dieses Treffen wurde von vielen wichtigen Staatsmännern der Welt begrüßt und sehr positiv bewertet. Nicht von einigen Präsidenten und Führern der Europäischen Union, und somit Mitglieder der NATO. Allen voran Friedrich Merz, der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, im Amt seit etwa 100 Tagen.

Am 13. August hatte Merz den nicht durch eine Wahl legitimierten Präsidenten der Ukraine Wladimir Selenskij eingeladen. Der Grund war eine Videokonferenz mit dem US-Präsidenten. Zu dieser Videokonferenz hatte Friederich Merz auch seine Kollegen aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen und Finnland eingeladen. Vergessen darf man nicht den derzeitigen NATO-Generalsekretär Rutte, die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die EU-Außenbeauftragte Kaja Kalles. Merz und Kollegen wollten den US-Präsidenten davon abhalten mit dem Präsidenten Russlands einen Deal zu vereinbaren. Soweit bekannt ist, sei im Dialog mit Donald Trump Ursula von der Leyen und Kaja Kalles kein „Rederecht“ eingeräumt worden. Scheinbar hat Donald Trump die Meinung dieser Damen nicht im geringsten interessiert.

Friedrich Merz hat auch sicher versucht Donald Trump schmackhaft zu machen, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an diesem Treffen teilnimmt. Es sei nicht hinnehmbar, „dass über die Köpfe der Europäer, über die Köpfe der Ukrainer hinweg über Territorialfragen zwischen Russland und Amerika gesprochen oder gar entschieden wird“. Die Teilnahme Selenskijs konnte man sich nicht vorstellen, heute wissen wir, dass dies nicht der Fall war. Selenskij ist nach der Online-Konferenz nach London zu Starmer geflogen.

Donald Trump hat zum Schluss des Treffen mit Wladimir Putin davon gesprochen, dass sie sich wieder treffen werden. Wladimir Putin sagte auf Englisch: „See you in Moskwa“.

Putin am 15. August in Alaska II

Es wurde gesagt, dass etwas so Kleines wie das Flattern eines Schmetterlingsflügels letztendlich einen Taifun auf der halben Welt verursachen kann.
Chaos Theorie

Wladimir Putin, der Präsident der Russischen Föderation, wird sich mit Donald Trump, dem derzeitigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, in Alaska treffen. Dies steht nun fest. Feststeht auch, dass es wichtig ist, dass die beiden Präsidenten zweier Weltmächte nicht nur telefonieren, sondern sich persönlich treffen und ernsthaft über die Probleme der Welt sprechen. Also nicht nur über die Ukraine.

Trump will den Krieg in der Ukraine beenden. Das sagt er immer wieder. Russland will seine Ziele erreichen (1). Diese Ziele sind weitreichend, sie sind Trump und den Leuten in den USA bekannt, die hinter Trump die Politik in den USA mitbestimmen. So war und ist es bei allen amerikanischen Präsidenten. Ich will nicht darauf eingehen, wer diese Leute sind.

Wenn Trump diesen Krieg in der Ukraine beenden will, dann muss er Russland entgegenkommen. Wie soll das aber gehen? Selenskij, die EU, Deutschland und vor allem Großbritannien, die NATO wollen an den Verhandlungen aktiv teilnehmen. Sie stehen auf dem Standpunkt, dass Russland zu den Grenzen von 2014 zurückkehren muss. Russland verlässt dann die Krim, den Donbass, Saporoschje und Cherson. Diese Gemeinschaft und Selenskij wollen nicht, dass die USA und Russland über das Ende des Krieges und ohne die Ukraine, und ohne sie verhandeln und beschließen.

Es werden mit Sicherheit bei diesem Treffen von Trump und Putin keine Beschlüsse gefasst. Weder über das Ende des Krieges in der Ukraine, noch was in der Welt verändert werden soll. Die USA hatte schon immer ein Auge auf die Bodenschätze, auf das Öl und Gas Russlands geworfen. Das war schon immer das Ziel der EU und der NATO-Mitglieder, in irgendeiner Form, an diese Schätze Russlands zu kommen. Nun, nachdem die USA gemerkt haben, dass mit dem Krieg in der Ukraine die Sicherheit Russlands mit diesen Mitteln nicht gefährdet werden kann, ist es an der Zeit, über friedliche Konsequenzen nachzudenken.
 
Nun können Trump und Putin sich in Alaska austauschen, wie und mit welchen Zugeständnissen der Krieg in der Ukraine beendet werden kann. Trump und Putin werden sich aber in der Hauptsache über die Zusammenarbeit beider Großmächte für die Zukunft Gedanken machen können. Dies ist dann auch schon ein großer Fortschritt. Der nächste Schritt ist dann, Chinas Präsidenten Xi Jinping in diese Runde einzubinden. Ich bin überzeugt, dass Putin sich bereits im Vorfeld mit Xi Jinping verständigt hat. Es ist undenkbar, dass diese Gespräche nicht stattgefunden haben. China und Russland sind nicht nur mit Freundschafts- und Wirtschafts-Verträge verbunden, sie sind auch mit Beistandsverträge verbunden.

Wir werden nun sehen, was Trump und Putin besprechen werden.

1  Über die Ziele Russlands in der Ukraine habe ich in meinem Beitrag vom 11. August 2025 „Putin am 15. August in Alaska ?“ geschrieben.

Putin am 15. August 2025 in Alaska?

„In der Politik passiert nichts zufällig. Wenn es doch passiert, war es so geplant“
Franklin D. Roosevelt nicht bewiesen

Der US-Präsident Donald Trump will sich mit Wladimir Putin, dem Präsidenten Russlands, in Alaska treffen. So die Presse-Berichte.

Ich frage mich: Was soll Wladimir Putin in Alaska? Trump will mit Putin über das Ende des Krieges in der Ukraine sprechen. Trump spricht schon lange über das Ende dieses Krieges, liefert aber immer noch Waffen und Geräte in die Ukraine. Wenn nicht die USA, dann die EU, und damit die NATO.

Die Ziele Russlands waren und sind noch immer: Die gesamte Befreiung der Gebiete Lugansk, Donezk, Saporoschje und Cherson von ukrainischem Militär. Diese Ziele sind noch nicht erreicht. Weiter braucht Russland für die dann befreiten Gebiete eine Pufferzone. Diese Pufferzone wird sich über weitere Gebiete, 100 bis 200 km bis zum Dnjepr, erstrecken. Ohne diese Pufferzone sind die befreiten Gebiete nicht sicher. Das Regime unter Selenskij, oder einem gleich gearteten Machthaber, wird sonst diese Gebiete weiterhin mit weitreichenden Waffen bekämpfen können.

Weitere Ziele sind die Entmilitarisierung und Entnazifizierung der gesamten Ukraine. Odessa wird von vielen ethnischen Russen bewohnt und hat den Hafen, in dem Waffen aus dem Westen angelandet werden können. Das wird Russland nach der Entmilitarisierung verhindern wollen. Im Odessaer Gewerkschaftshaus wurden zur Zeit des Maidan-Putsches 48 Menschen durch einen Brand tödlich verletzt oder davor zu Tode geprügelt. Russland kennt die Täter und hat diese Taten nicht vergessen. Odessa wird ein Teil dieser Pufferzone werden. Teile der russischen Armee sind heute im Bereich Sumy und Charkow. Auch diese Gebiete liegen in der Pufferzone. Wenn diese Ziele erreicht sind, werden die Pufferzone und die heute schon zu Russland gehörenden Gebiete etwa ein Drittel der Ukraine ausmachen.

Donald Trump weiß um die Ziele Russlands. Trump hatte in seiner ersten Amtszeit die Möglichkeit die Aktivitäten der USA in der Ukraine zu stoppen. Obama, bzw. Hillary Clinton, sein Vize-Präsident Joe Biden haben die Ukraine zu dem gemacht, was die Ukraine heute ist. Die heutigen Machthaber werden sind deshalb nicht die Verhandlungspartner Russland. Russland wird seine Ziele verfolgen bis sie erreicht sind. Donald Trump kann sich mit diesen Zielen nicht anfreunden, und auch aus der Sicht amerikanischer Politik-Zielen nicht akzeptieren.

Deshalb frage ich mich: Was soll das Treffen mit Donald Trump in Alaska?

Wenn dieses Treffen stattfindet, dann kann die Ukraine nicht das wichtigste Thema sein. Wichtig sind die schlechten Beziehungen der USA zu Russland und zu China. Nur diese drei Staatsmänner können zusammen die heutigen Probleme aus der Welt schaffen. Die Europäer sind dazu nicht willens, und damit auch nicht fähig dazu beizutragen. Die EU und GB wollen Russland und China mit Sanktionen zerstören. Welch ein Wahnsinn!