US-Imperium bricht zusammen – die Frage ist wie schnell

Wer Andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein
frei nach Prediger 10,8

11. Juli 2024

Andrew Napolitano von Judging Freedom, und Lawrenc Wilkerson Oberst a. D. Stabschef von Außenminister Colin Powell, unterhalten sich über das US-Imperium und dessen möglichem Ende.

Andrew Napolitano:
Präsiden Biden beharrt darauf, dass Putin, nachdem er – so wörtlich – „die Ukraine erobert hat“, auch andere Länder in Europa angreifen will. Sind Ihnen irgendwelche Beweise gekannt, die diese Theorie der Neokonservativen stützen, dass der russische Präsident die alte Sowjetunion geografisch wieder aufbauen will?

Lawrenc Wilkerson:
Ganz im Gegenteil. Es gibt keine Beweise. Und es gibt klare Beweise, Klarheit, Genauigkeit un den Aussagen von Putin sowie von Sergei Lawrow, dass es hier nicht um Territorium geht, sondern um Sicherheit. Und ich glaube ihm, wie es für mich als Militärexperte genauso aussieht. Es geht um Sicherheit. Er will nicht, dass die Ukraine als möglicher Stationierungsort für nukleare Sprengköpfe genutzt wird, die so nahe an Moskau heranreichen könnten. Das kann ich ihm nicht verübeln. Das wäre so, als würde man sie im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua oder gar auf Kuba stationieren. Er hat weder den Wunsch noch die Fähigkeit, es mit der NATO von Norden bis Süden aufzunehmen. Er hat es sozusagen mit Leuten am anderen Ende des Tisches zu tun, die völlig verrückt sind. Das kann er nicht verstehen. Er glaubt, dass sie sich wenigstens ab und zu im Bereich der Logik und der Vernunft bewegen. Aber das tun sie nicht, und das verwirrt ihn. Das kann ich ihm ehrlich gesagt nicht verübeln. Mich macht das auch ratlos. Ich habe noch nie so viel Idiotie in der US-amerikanischen Sicherheits- und Außenpolitik erlebt.

Andrew Napolitano:
Denken Sie, dass diese Leute mit ihrer neokonservativen Einstellung, ihrer Kultur und ihrem Hintergrund uns vor dem 5. November in einen Krieg führen würden, in der Hoffnung, dass sich das Land um unseren kranken Präsidenten schart?

Lawrenc Wilkerson:
Gott, ich hoffe nicht. Ich habe mir das in meinen schlimmsten Albträumen ausgemacht. Es ist nicht unmöglich. Aber ich hoffe, dass wir nicht so weit gehen und so tief sinken. Die Ziele, die strategischen Ziele, die wir uns gesetzt haben, sind jetzt ganz klar. Sie lauten: Die Ukraine darf nicht verlieren, und wir dürfen keinen Krieg zwischen der NATO und Russland beginnen. Das sind jetzt zwei sich widersprechende strategische Ziele geworden, aufgrund der Art und Weise, wie wir sie erreichen wollen. Um aus diesem Dilemma herauszukommen, könnten wir das tun, was Sie gerade gesagt haben, insbesondere wenn wir einen Präsidenten haben, der verzweifelt – und ich bin erstaunt über die Verzweiflung, die darin sehen – wieder gewählt werden will. Er glaubt wohl, dass das zu seinem ewigen Vermächtnis gehört, dass er, wenn er es nicht schafft, sein ganzes politisches Leben lang besiegt wird. Es ist schrecklich, wenn jemand so dramatisch und emotional ein Amt anstrebt. Und wenn dem so ist, dann frage ich mich, was er tun könnte, um sich diese Chance zu erhalten.

Andrew Napolitano:
Gesamtbild: Bricht das US-Imperium zusammen?

Lawrenc Wilkerson:
Ja, das tut es. Die wichtigste Frage, die sich jeder stellen sollte, vor allem die Verantwortungsträger, ist: Wie schnell?

Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=6bzXgp5OAlI

Scott Ritter: Deutsche Marschflugkörper auf Kertsch-Brücke wären Kriegshandlung, für die Russland Vergeltung üben würde

Anfang März 2024 unterhielten sich online Scott Ritter, ehemaliger Offizier des US-Marine Corps und einstiger UN-Waffeninspektor, und Andrew Napolitano, ehemaliger Fox-News Moderator.

Der Anlass war das abgehörte und im Internet veröffentlichte Gespräch zwischen vier hochrangigen Offizieren der Bundeswehr. In diesem Gespräch ging es um den deutschen Marschflugkörper Taurus. Dieser Taurus wird u. a. von der Ukraine immer wieder als Waffe gefordert. Die Lieferung an die Ukraine wird aber auch von deutschen Politikern gefordert.

Dieser Marschflugkörper Taurus wird mit einem Flugzeug bis zu einem Abwurfpunkt gebracht und dort ausgeklinkt. Von dort aus fliegt der Taurus eigenständig bis zum Ziel. Die Reichweite ist je nach Größe des Sprengkopfs 500 bis 600 km. Somit liegen Moskau und andere russische Städte in dessen Reichweite, aber auch die Kertsch-Brücke, die Verbindung der Krim mit dem russischen Festland. Verantwortliche Politiker sagen zwar immer wieder, dass wir mit unseren Waffen- und Munitionslieferungen keine Kriegspartei sind. Wir helfen aber doch der Ukraine, mit diesen Waffen und Munition russische Soldaten und Zivilisten zu töten, oder ist das nicht so? Es ist so! Das ist nicht nur meine Meinung.

Es tauschen sich also ein Generalleutnant Ingo Gerhartz, ein Brigadegeneral Frank Gräfe, ein Oberstleutnant Udo Fenske und ein Oberstleutnant Sebastina Florstedt über Webex über die Einsatzmöglichkeit des Taurus in der Ukraine aus. Wenn man, auch als Laie, sich diesen „Gedankenaustausch“ anhört, entsteht der Eindruck, dass es sich hier um eine Planung handelt, wie und wo der Taurus eingesetzt werden kann und wird. Der Zeitpunkt wird allerdings nicht genannt.

Sie erwähnen auch einen „Wilsbach“ und einen „Schneider“. Dabei handelt es sich um die hochdekorierten US-Generäle Kenneth S. Wilsbach und Kevin B. Schneider. Beide haben Tausende von Flugstunden und flogen Einsätze in den vergangenen von den USA geführten Kriege. Kenneth Wilsbach war der kommandierende General der „Pacific Air Forces“ mit dem Sitz auf Hawai. Kevin Schneider ist seit 23. Februar 2023 der Nachfolger von Kenneth Wilsbach. Deshalb auch die Rede davon, dass Schneider erst 2 Wochen im Amt ist, … „und dem hab ich schon mal von unserem Plan erzählt … und der wusste gar nicht, wovon ich rede“. Somit entsteht der Eindruck, dass das, von was diese Offiziere in dem Gesprächs-Mitschnitt reden, ein Thema schon vor Monaten war. Es ist für diese Offiziere, und damit der NATO, nichts Neues.

Das Transcript dieses Gesprächs stammt aus der Zeitschrift free21, ich verlinke es hier.

Scott Ritter äußert sich sehr eingehend über das Gespräch der Bundeswehr-Offiziere. Er spricht auch über die Konsequenzen, der ein Taurus-Einsatz der Ukrainer in Russland hätte. Er sprach auch über den Zusammenbruch der zivilen militärischen Autorität in Deutschland.

Meine Mitschrift des Gesprächs mit Scott Ritter können Sie hier lesen, das Video hier ansehen.

Douglas McGregor zu russischem Angriff auf Entscheidungszentren der Ukraine:
„Das war erst der Anfang“

Am 1. Juni 2023 stellte die Online-Plattform “odysee“ einen Teil eines Gesprächs zwischen Andrew Napolitano, dem früheren Fox-News-Moderator, und Douglas McGregor, ehemaliger Oberst der US-Armee und Politikwissenschaftler, ins Internet.

Der Anlass dieses Gesprächs war der Drohnen-Angriff am 30. Mai 2023 auf den Kreml und auf ein Wohngebiet, in dem Wladimir Putin leben soll. Es ging im Wesentlichen um die Frage „Wer war es“ und was ist die Antwort Russlands, auf die von Russland bezeichnete „Terroristische Aktion“.

Andrew Napolitano wollte von Douglas McGregor wissen, ob die russische Luftabwehr schwach ist. McGregor verneinte diese Frage mit: Nein, nicht wirklich!

Es ging in diesem Gespräch auch um die immer wieder gestellte Frage: „Wenn die Ukrainer dafür verantwortlich sind (für alles, was sie unternehmen), ist es dann wahrscheinlich, dass der amerikanische Geheimdienst davon wusste? Wusste dann das Verteidigungsministerium, das Außenministerium oder der Nationale Sicherheitsdienst etwas davon, oder wer auch immer von ihnen den Befehl gibt, davon?

Interessant war auch die Meinung McGregors über heutigen Politiker und Verantwortlichen in den USA: „Die Mehrheit der Menschen, mit denen man heute in Washington zu tun hat, sehen Russland immer noch durch die Brille von 1994/95. Sie glauben, dass sie es mit einem gescheiterten Staat zu tun haben“. Weiter: „Nichts davon ist wahr. Russland hat die Ressourcen und die Fähigkeit, auf unbestimmte Zeit zu bestehen.“

Diese Meinung vertritt Douglas McGregor in der Öffentlichkeit. Aber lesen Sie die ganze Mitschrift (hier) und Video (hier).