Erlebnisse bei einem Besuch in einer Psychiatrischen Klinik

Von Gastautor Eulenspiegel

Verehrte Leser, heute kann ich Ihnen einen exklusiven Einblick in eine der geheimsten Einrichtungen in ganz Europa gewähren: Die Privatklinik des Herrn Professor Ohnmacht (1), in – nun, den Ort darf ich Ihnen nicht nennen, sonst wird es ein Wallfahrtsort.

Professor Ohnmacht hat sich, von der Öffentlichkeit unbemerkt, über Jahre einen Ruf als der beste psychiatrische Betreuer für besonders schwere Fälle erworben. In seiner Klinik lässt sich fast alles behandeln, was in der deutschen, europäischen und transatlantischen Politik Rang und Namen hat.

Der Professor gewährte mir eine Führung durch die verschiedenen Abteilungen seiner Klinik, unter der Bedingung, dass ich keine Namen von Patienten erwähne, da diese unter der Regelung fallen, die in psychiatrischen Fachkreisen das „Idiotengeheimnis“ heißt.

Bei diesem Rundgang konnte ich einige erstaunliche Erkenntnisse gewinnen.

Das erste Gebäude, das wir durchschritten, nennt sich „Ru-Chi-Mu-Abteilung“. Hier befinden sich schwerste Fälle von Realitätsverlust unter Politikern, die für alles Unheil auf der Welt wahlweise die Russen, die Chinesen und/oder die Muslime verantwortlich machen (daher die Bezeichnung „Ru-Chi-Mu-Abteilung“). Ab und zu hört man aus Krankenzimmern laute Schreie wie: „Alarmsufe rot! Mobilmachung! Bombardiert sie alle! Weg damit!“, und sobald man eine der Türen öffnet, tönten dem Professor hysterische Beschwerden entgegen: „Nein, ich will das Frühstück nicht, das hat Putin vergiftet“, oder „Ich will nicht mehr von Schwester Karin gewaschen werden, die ist eine chinesische Agentin.“

Ein Patient, der sich für die ehemalige amerikanische Aussenministerin Albright hält, ruft immer wieder: „Man kann doch nicht die ganzen Rohstoffe Russlands den Russen alleine überlassen“. Mit so ähnlichen Sprüchen tönt es den ganzen Tag, wie in einem Irrenhaus.

Professor Ohnmacht zog die Augenbrauen hoch, zuckte mit den Schultern und sagte bedauernd: „Leider können wir nur wenige heilen … „.

Bei einigen Patienten fielen Ähnlichkeiten mit bekannten Persönlichkeiten auf. u. a. Mister Johnson, Frau Bockbaer, Frau von der Lichten, und jemand, der sich für Joe Biden hält. Allerdings sahen sie so verwahrlost aus, dass sich nicht mit Sicherheit sagen lässt, ob es sich tatsächlich um diese Personen handelte. „Sie sind dermaßen in ihrer Phantasiewelt gefangen, dass sie alles vergessen“, erklärte der Professor, „aber nicht das, was sie immer wieder sagen.“ Der, der sich für Joe Biden hält, soll doch gesagt haben: „Stubid Son of a Bitch“. Niemand konnte sich erklären, wen er gemeint haben kann. Es ist sicher nur eine entfernte Ähnlichkeit, wie dem auch sei, ob es sich um die genannten Personen handelt, fällt ja auch unter das „Idiotengeheimnis“.

Das nächste, ein eindrucksvolles vielstäckiges Gebäude, war der „Bubble Tower“. Hier hatte der Professor etliche Finanzminister, Banker und Ökonomen eingewiesen. Die meisten, die ich sah, waren ganz in ihre Lieblingsbeschäftigung vertieft: Sie spielten an Computern mit Zahlen, die in ihren überhitzten Gehirnen das einzig Wichtige auf der Welt waren, nämlich Geldsummen – so hoch wie möglich. Die Computer waren natürlich Attrappen, ohne Anschluss ans Internet, damit kein Schaden entsteht. In einem Zimmer hörten wir einen Banker und einen Minister reden: „Wieder 300 Millionen weg! Wir müssen die Steuern erhöhen“! „Ts, ts, ts“, schnalzte der Professeor, und meinte dann schmunzelnd: „Die Pfleger nennen sie nur die Derivatdeppen“.

Schließlich gelangten wir zu einem großen, komplett grün gestrichenen Gebäude. „Das ist die Abteilung für Ökowahn, die musste kürzlich ausgebaut werden“, informiert Professor Ohnmacht mich. Im Erdgeschoß befand sich die Notaufnahme. „In den letzten Wochen wurden hier viel eingeliefert, deren Zustand sich akut verschlechterte“, meinte Professor Ohnmacht. „Nachdem die europäische Windflaute 2021 zu enormen Engpässen und Verteuerungen von Energie geführt hat, fordern sie als Lösung lauthals einen schnelleren Ausbau der Windenergie mit noch größeren Windrädern“. Über die otimale Behandlungsmethode sei man sich noch nicht einig: „Einige Kollegen meinen, wir sollten sie den Winter über ohne Heizung lassen, aber ich habe da aus humanitären Gründen meine Bedenken. Anderseits … „, er vollendete den Satz nicht.

Schließlich zeigte er mir noch einen kleinen Bereich für einige besonders schwere Fälle. Es waren Verteidigungsminister und Spitzenoffiziere, die an mehr Nachhaltigkeit der NATO arbeiten. Wir hörten einen rufen: „Und dann werfen wir vor dem Bombarement Flugbläter ab, worauf steht: Die Flugzeuge, die Bomben auf Eure Kinder werfen, sind mit klimafreundlichem Treibstoff betankt“.

Ja, ein Patient ist mir besonders aufgefallen, er hält sich für den Gesundheitsminister Karl Lauterbauch. Dieser Patient sagt, wie ein Dozent, fast immer das gleiche: „Wenn ich zum Beispiel ein Schwimmbad habe, und es gibt einen Teil im Schwimmbad, da ist das Wasser sehr tief, kein Boden, dann dürfen dort die Nichtschwimmer nicht rein. Und der, also, Schw … der Teil wos Wasser nicht so tief ist, da dürfen auch die Nichtschwimmer rein. Aber ich kann nicht zulassen mit dem Argument, na ja, die dürfen doch auch schwimmend teilnehmen, so dass sie, dass die Nichtschwimmer dort ertrinken, das möchte ich nicht. Es ist dann zu gefährlich (schlecht verständlich) … wie der Nichtschwimmer, der vielleicht ein bischen schwimmen kann, aber nicht wirklich gut, ich muss diese Menschen vor einander schützen und sie auch selbst schützen“. Es war zum Schluss nicht gut verständlich, kein Wunder an diesem Ort!

„Ja, wir haben es nicht leicht“, seufzte Pfrofessor Ohnmacht. „Wie gesagt können wir nicht viele heilen. Aber wenn wir sie hierbehalten, ist ja auch schon geholfen“.

Es grüßt, bis bald!

Ihr Eulenspiegel

1 Name aus Datenschutzgründen geändert